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MVZ Zahn im Glück
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Nursing Bottle Syndrom – Behandlung in München

Langes Stillen oder Trinken aus Saugerflaschen begünstigt Karies. Im Gespräch mit Frau Dr. Neumann erfahren wir mehr über die frühkindlichen Ursachen von Karies und wir man vorbeugen kann.

Frau Dr. Neumann, was genau versteht man unter dem „Nursing Bottle Syndrom“?

Gemeint ist die frühkindliche Karies (ECC), umgangssprachlich auch „Flaschenkaries“ bzw „Stillkaries“ genannt. Studien haben ergeben, dass langes Stillen oder das Trinken aus Saugerflaschen über 16 Lebensmonate hinaus bei Kleinkindern Karies stark begünstigt. Das Risiko zu erkranken ist mehr als doppelt so hoch wie bei Kindern, die dagegen nur 12 Monate lang gestillt wurden. Dies stellt ein relevantes Problem dar, denn es sind zwischen 5-15% aller Kleinkinder davon betroffen. Karies entsteht als erstes an den oberen Schneidezähnen und den ersten Backenzähnen und zwar auf der Rückseite, weshalb sie für die Eltern zunächst nicht sichtbar ist.-  Wie entsteht die frühkindliche Karies?

Karies entsteht meistens durch Fehlernährung und mangelnde Zahnhygiene. Das dauerhafte Stillen oder das Saugen an der Flasche bedingt eine andauernde Benetzung der Zähne mit zuckerhaltigen oder säurehaltigen Nahrungsmitteln. Die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien wandeln den Zucker aus der Nahrung in Säure um, welche die Zahnhartsubstanz angreift und beschädigt. Gerade die Milchzähne sind durch ihren weichen Zahnschmelz besonders anfällig für Karies und müssen deshalb geschützt werden.

Welche Auswirkungen und Folgen hat Karies?

Karies kann eine Vielzahl von negativen Folgen nach sich ziehen. Neben Schmerzen oder Abszessen kann sie ferner auch zu Schwierigkeiten beim Durchbruch der nachkommenden Zähne führen, oder auch zu Mineralisierungsstörungen dieser, sowie generell negative Auswirkungen auf den Allgemeinzustand des Kindes haben. Nachweislich ist die Wahrscheinlichkeit eines Kariesbefalls der bleibenden Zähne signifikant bei jenen Kindern erhöht, die bereits an frühkindlicher Karies erkrankten.

Gerade das Stillen ist für viele Eltern sehr wichtig für die Bindung, aber auch die Gesundheit und das Immunsystem des Kindes. Welchen Kompromiss kann man hier finden?

Zunächst einmal hat das Stillen in den ersten 16 Lebensmonaten des Kindes nachweislich keine Auswirkungen auf Karies, das sind zwei Jahre, in denen man ohne Bedenken Stillen oder das Fläschchen geben kann. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne diese auch konsequent täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden, um so einer Karieserkrankung der empfindlichen Milchzähne vorzubeugen. Wichtig zu wissen: Stillen oder Flaschennahrung ohne häusliche Mundhygiene führt in JEDEM Fall zu Karies. Karies ist eine Kombination aus fehlender Mundhygiene und falscher Ernährung. Wenn die Eltern die korrekte Mundhygiene des Kindes nicht sicherstellen können, weil es beispielsweise nicht zur Mitarbeit bereit ist, lautet die klare Empfehlung, abzustillen.

Ist das Stillen/ die Flasche auch nach dem 17. Lebensmonat weiterhin unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt oder sollte man gänzlich darauf verzichten?

Zunächst einmal kann ich Sie beruhigen. Das Kind hat bis dahin alle guten Stoffe der Muttermilch oder der Flaschennahrung aufgenommen und braucht diese nicht mehr darüber hinaus. Das Fortsetzen des Stillens bedingt ein erstes orales Suchtverhalten, man sollte sich also im Klaren darüber sein, dass sich die Abgewöhnung immer schwieriger gestaltet, je älter das Kind wird. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass es keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Zähne hat, wenn nach dem Stillen/ der Flasche immer die Möglichkeit zum Putzen besteht und nicht dauergenuckelt wird. Gerne beraten wir Sie individuell in unserer Praxis, es gibt hierzu keine pauschale Empfehlung, denn es hängt sowohl vom Putzverhalten, der Mundhygiene und der Lebensumstände des Kindes ab.

Wie erkennt man Karies bei Kleinkindern?

Karies äußert sich durch weiße Flecken (White Spot Desease) auf den Zähnen. Diese sind ein Zeichen für die Entkalkung der Milchzähne, die durch die Karies verursacht wird. Folgen Sie hier unserem Link zur Aufklärung über die Kariesentstehung.

Wie bereits erwähnt, entsteht Karies zuerst auf der Rückseite der Zähne, weshalb sie im Frühstadium meist schwer zu erkennen ist. Eine regelmäßige Vorsorge in einer Zahnarztpraxis bereits ab dem Säuglingsalter wird deshalb dringend empfohlen. Bedenken Sie, dass wir ein spezielles Licht haben um die White Spots besser zu erkennen.

Wie kann man der frühkindlichen Karies vorbeugen?

Prävention geschieht durch die tägliche, gründliche Mundhygiene, d. h. morgens und abends Zähneputzen. Hierbei gilt, dass die Eltern nochmal gründlich nachputzen, bis das Kind gelernt hat, Schreibschrift zu schreiben und somit feinmotorisch in der Lage ist, alle Zahnflächen zu erreichen. Weiterhin sollte die Zahnpasta Flouride enthalten und der erste Zahnarztbesuch bereits im ersten Lebensjahr stattfinden. Das hat auch den Vorteil, das Kind von vornherein mit der Situation vertraut zu machen und gar nicht erst die Angst vorm Zahnarztbesuch entstehen zu lassen. Außerdem sollte natürlich auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, ausschließlich zucker- und säurefreie Getränke, wie Wasser und ungesünder Tee angeboten werden, sowie generell wenig zuckerhaltige Nahrungsmittel.

Wie sieht die Behandlung einer bestehenden Karies aus?

Wie bei der Prävention sind hierbei besonders die Änderung des Ernährungverhaltens und eine gründliche Mundhygiene sehr wichtig. Eventuelle Sanierungsmaßnahmen hängen von dem Grad des Kariesbefalls ab. Diese können von wöchentlichen Flouridapplikationen in der Zahnarztpraxis, über Verschluss und Füllungstherapien bis hin zur Extraktion der Zähne gehen.
Bitte vereinbaren Sie hierzu einen individuellen Beratungstermin in unserer Praxis. Je nach Defektgröße, Zerstörungsgrad, oder Alter des Kindes empfehlen wir individuelle Therapiemaßnahmen.

Liebe Frau Dr. Neumann, haben Sie abschließend noch einen Tipp für das Abstillen/ Entwöhnen der Flasche?

Dies ist abhängig vom Alter, dem Charakter und dem Verständnis des Kindes. Erfahrungsgemäß haben sich Offenheit, das Erklären, was mit den Zähnen passieren kann und plaktativ gezeigte Bilder in der Praxis, sowie Konsequenz der Eltern und viel Empathie bewährt.

Wann dürfen wir Ihnen helfen?

Tel. 089 45 66 80 80

info@zahn-im-glueck.de